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WHITEPAPER TECHNIK | Türen




Türen müssen Anforderungen an Schallschutz, Brandschutz und Sicherheit erfüllen. Zudem werden an Türen hohe Erwartungen an Design gestellt, sie sind Teil der Raumkonzeption. Die europäische Normung legt für Türen zahlreiche Eigenschaften fest. Die deutsche Norm DIN 18055 wiederum dient für Außentüren als nationales, normatives Werkzeug für die Anwendung der europäischen Vorgaben in der konkreten Einbausituation. 

Whitepaper Technik - Türen

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Anforderungen an Türen

Die europäischen Tür- und Fensternormen


Außentüren nach DIN EN 14351-1
Baurechtliche Relevanz von Außentür-Eigenschaften

Eigenschaften von Außentüren

Innentüren nach DIN EN 14351-2

Baurechtliche Relevanz von Innentür-Eigenschaften 

Einige Eigenschaften von Innentüren

 

Besondere Anforderungen an Türen

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Anforderungen an Türen

An Außen- wie Innentüren werden vielfältige Ansprüche gestellt. Schallschutz, Brandschutz und Sicherheit sind die am häufigsten geforderten Leistungskriterien. Zudem müssen Türen hohe Erwartungen an ihr Design erfüllen und sind Teil der Raumkonzeption. Automatisierung und Einbindung in Brandschutzkonzepte sind ebenfalls häufig gefordert. Man unterscheidet grob in Innen- und Außentüren, doch besitzen Türen auch verschiedene Eigenschaften je nach Material, Konstruktion, Funktion oder Beschlägen.  


Die europäischen Tür- und Fensternormen

Die europäischen Produktnormen DIN EN 14351-1 (Fenster und Außentüren) und DIN EN 14351-2 (Innentüren) legen materialunabhängige Leistungseigenschaften fest. Viele der Eigenschaften sind maßgebend (oder: mandatiert) und fließen in die CE-Kennzeichnung der Produkte ein. 

 

DIN 18055 wiederum dient für Außentüren als nationales, normatives Werkzeug für die Anwendung der europäischen Vorgaben in der konkreten Einbausituation. Daher ist diese nationale Norm von großer Bedeutung für den Planer und seine Ausschreibung.


Außentüren nach DIN EN 14351-1


Baurechtliche Relevanz von Außentür-Eigenschaften

Abhängig vom Verwendungszweck sind national i.d.R. bei Außentüren baurechtlich relevant:

 

  • Klasse der Durchbiegungsbegrenzung
  • Schalldämmmaß Rw
  • Wärmedurchgangskoeffizient (UD-Wert)
  • Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert; bei verglasten Türen)
  • Luftdurchlässigkeit
  • Tragfähigkeit (besonders Windlasten)


Eigenschaften von Außentüren

  • Widerstandsfähigkeit gegen Windlast

Es wird das Verhalten des Bauteils bei Anforderungen durch Windlast beschrieben. Die Windlasten sind unter  anderem abhängig von Gebäudehöhe, Gebäudelage und Gebäudeform. Wesentlich ist der Nachweis der Verformung. 

 

  • Schlagregendichtheit

Die  Schlagregenbelastung ist abhängig von Windeinwirkung, Regenmenge und Beanspruchungsdauer. Sie beschreibt den Widerstand gegen das Eindringen von Wasser in Gebäude oder Konstruktion.

  • Stoßfestigkeit

Die Stoßfestigkeit ist ein Merkmal für die Gebrauchstauglichkeit bei verglasten Außentüren mit Verletzungsgefahr.

 

  • Fähigkeit zur Freigabe

Betrifft Panikverschlüsse und Notausgangsverschlüsse von Außentüren auf Fluchtwegen. Sie müssen der maßgebenden Normung entsprechen.

  • Schallschutz

Das erforderliche Schalldämm-Maß Rw einer Außentür ist vom Planer anzugeben. Die in der europäischen Normung angeführten Spektrumsanpassungswerte C und Ctr sind in Deutschland nicht relevant.

  • Wärmedurchgangskoeffizient

Der  Bemessungswert des Wärmedurchgangskoeffizienten für Außentüren entspricht dem Nennwert UD. 

  • Strahlungseigenschaften

Maßgebend ist der Gesamtenergiedurchlassgrad (g).

  • Luftdurchlässigkeit

Für Außentüren wird in DIN 4108-2 die Luftdichtheitsklasse 2 nach DIN EN 12207 gefordert.

  • Dauerhaftigkeit

Eine allgemeine Dauerhaftigkeit betrifft Material, Beschichtung und Einzelteile des Türelements. Ebenso muss die Dauerhaftigkeit von Schlagregendichtheit, Luftdurchlässigkeit und Wärmedurchgangskoeffizient sichergestellt sein.

  • Bedienungskräfte

Von den zwei Klassen für Bedienungskräfte gilt Klasse 2 (=weniger Kraftaufwand) für Räume mit besonderer Nutzung (Räume für gebrechliche Personen oder Rollstuhlbenutzer). Öffnen und Schließen von Türen muss mit geringem Kraftaufwand möglich sein. 

  • Mechanische Festigkeit

Es wird die Widerstandsfähigkeit gegen vertikale Belastung, statische Verwindung sowie weichen, schweren und harten Stoß nach DIN EN 1192 klassifiziert.

  • Lüftung

Bei eingebauten Vorrichtungen zum Luftdurchlass werden Lüftungskenngrößen (K), der Strömungsexponent (n) sowie der Volumenstrom ermittelt.

 

  • Durchschusshemmung

Im Personenschutz wird auf die Durchschusshemmung der Widerstandsklasse FB 4, im militärischen Bereich sowie bei gefährdeten Personen wird auf die Widerstandsklassen FB 6 und FB 7 abgezielt.

  • Sprengwirkungshemmung

Man unterscheidet zwischen einer Prüfung mittels Stoßrohrsprengung und Freilandsprengung. 

  • Dauerfunktionsprüfung

Für die Dauerfunktionsprüfung von Feuer- und/oder Rauchschutztüren gilt in Deutschland eine Prüfzyklenanzahl von mindestens 200 000 Zyklen.

  • Differenzklimaverhalten 

Das Differenzklimaverhalten ist ein Maß für die Verformung und von Bedeutung für die Gebrauchstauglichkeit einer Außentür.

  • Einbruchhemmung

Es handelt sich um die Eigenschaft einer Tür, einem Einbruchversuch mit bestimmten Mitteln für eine bestimmte Dauer zu widerstehen. 



Innentüren nach DIN EN 14351-2

 

Baurechtliche Relevanz von Innentür-Eigenschaften 

  • Schalldämmmaß Rw
  • Brandverhalten (mind. Klasse E)
  • Stoßfestigkeit (bei verglasten Türen oder Ganzglastüren)


Ebenso baurechtlich relevant können je nach Lage und Anforderung sein

  • Luftdurchlässigkeit
  • Wärmedurchgangskoeffizient (UD-Wert)
  • Fähigkeit zur Freigabe (bei Türen in Fluchtwegen)

 

Einige Eigenschaften von Innentüren

  • Direkter Luftschalldämmungsindex

Das erforderliche Schalldämm-Maß Rw einer Innentür ist in DIN 4109-1 vorgegeben. Die in der europäischen Normung angeführten Spektrumsanpassungswerte C und Ctr sind in Deutschland nicht relevant.

 

  • Fähigkeit zur Freigabe

Betrifft nur verriegelte Türen in Fluchtwegen.

  • Mechanische Festigkeit

Die Innentür muss der natürlichen Abnutzung standhalten. Das gilt bei bestimmungsgemäßer Verwendung während der geplanten Nutzungsdauer.



Besondere Anforderungen an Türen

 

Feuchtraumtüren

Feuchtraumtüren werden kurzfristig sehr hoher Luftfeuchtigkeit oder Spritzwasser ausgesetzt. Einsatzorte: WC-Räume in Krankenhäusern, Praxen und Hotels, Küchen, Wellnessbereiche, Privatsauna. 

Das gesamte Türelement ist mit korrosionsgeschützten Beschlägen ausgestattet. Die Türunterkante ist mit einem ummantelten Anleimer versehen, die Oberfläche mit einem wasserundurchlässigen 0,5-0,8 mm starken Schichtstoff (CPL, HPL).

Nassraumtüren 

Nassraumtüren werden lang anhaltender, extrem hoher Luftfeuchtigkeit und/oder heftigem Spritzwasser ausgesetzt. Einsatzorte: Dusch- und Baderäume in Hallenbädern, Sporthallen, Krankenhäusern, Praxen und Hotels. Die Türblätter bestehen aus Kunststoff, enthalten weder Holz noch Holzwerkstoffe. Als Zargen kommen ausschließlich Nassraumzargen oder Zargen aus Edelstahl oder Aluminium zum Einsatz.


Rauch- und Brandschutztüren

Brandschutztüren (Feuerschutztüren) werden in Wände mit Brandschutzfunktionen eingebaut, um in der Öffnung einen der Wandfläche entsprechenden Brandabschluss sicherzustellen. Das trifft auch auf gegebenenfalls vorhandene Verglasungen sowie auf die stets zum Brandschutztürsystem gehörende Zarge und die Beschläge zu. Brandschutztüren müssen dicht und selbstschließend sein. Rauchdichtheit wird oft zusätzlich gefordert (RS). 


Schallschutz (Innentüren)

Der Schallschutzwert wird vom Hersteller für jedes Innentürelement angegeben. Bestimmende Faktoren sind die Ausführung des Türblatts, die Falzdichtung und die Bodendichtung. Sie tragen zum Schalldämmungsindex des Gesamt-Türelements bei. Die Mindestschallschutzwerte für Türen in verschiedenen Einbausituationen werden in DIN 4109-1 aufgelistet.

Einbruchschutz
Der Einbruchschutz ist nach DIN EN 1627 klassifiziert und findet in den Tür- und Fensternormen DIN EN 14351-1+2 ebenfalls Erwähnung. Üblicherweise erreichen Türen Widerstandsklassen von RC 2 und RC 3. Türen in höheren Klassen benötigen besondere Ausführung und Ausrüstung. 

 

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Bitte beachten Sie: Der Inhalt eines Whitepaper Technik entspricht dem jeweiligen Stand des Veröffentlichungsdatums (siehe Titelseite).