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WHITEPAPER TECHNIK | Schallschutz - Akustik




Die Begriffe Schallschutz und Akustik im Bauwesen umschreiben sämtliche Maßnahmen zur Begrenzung des Schalldruckpegels oder zur Sicherstellung der akustischen Qualität in Räumen, die als schutzbedürftig gelten oder an die raumakustische Anforderungen gestellt werden. Beispiele sind Wohnräume, Büros, Versammlungsräume, Schulräume, Sporthallen, Konzert- und Theaterräume.

Whitepaper Technik - Schallschutz - Akustik

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Erfahren Sie mehr über den Inhalt:


Grundlagen

Drei Gebiete des Schallschutz

Grundanforderungen


Die Normung
DIN 4109

DIN 4109-5 von 2020


Themen und Kriterien

Kenngrößen im Schallschutz

Schutzziele

Bauteilbezogener Schallschutz
Nachhallbezogener Schallschutz

Anforderungen

Mindestschallschutz

Erhöhter Schallschutz

Raumakustik

Trittschalldämmung

Mehr über das Whitepaper Technik | Schallschutz - Akustik

 

Die Begriffe Schallschutz und Akustik im Bauwesen umschreiben sämtliche Maßnahmen zur Begrenzung des Schalldruckpegels oder zur Sicherstellung der akustischen Qualität in Räumen, die als schutzbedürftig gelten oder an die raumakustische Anforderungen gestellt werden. Beispiele sind Wohnräume, Büros, Versammlungsräume, Schulräume, Sporthallen, Konzert- und Theaterräume.


Grundlagen

 

Drei Gebiete des Schallschutz

Die Bauakustik beschreibt den Schallschutz von Gebäuden. Aufenthaltsräume sollen gegen Geräusche aus fremden Räumen, gegen Geräusche aus gebäudetechnischen Anlagen und gegen Außenlärm geschützt werden. Die Raumakustik soll die akustische Qualität innerhalb von Räumen für die geplante Nutzung sicherstellen. Die einwandfreie Sprachkommunikation steht dabei meist im Vordergrund.  

Der Schallimmissionsschutz gilt Außenschallquellen z.B. aus Straßenverkehr, Schienenverkehr, von Industrieanlagen, Haustechnikanlagen oder Flugbetrieb.  

 

Grundanforderungen

Die Anforderungen nach DIN 4109-1 zum Mindestschallschutz dürfen nicht unterschritten werden. Die Mindestanforderungen genügen den Anforderungen im Qualitäts- und Komfortwohnungsbau jedoch nicht. Gewünschte erhöhte Schallschutzanforderungen sollten schon im Vorfeld der Planung angesprochen und vereinbart werden. 

Die schallschutztechnische Mindestqualität nach der Bauproduktenverordnung EU-BauPVO verlangt, dass der „wahrgenommene Schall auf einem Pegel gehalten wird, der nicht gesundheitsgefährdend ist und bei dem zufriedenstellende Nachtruhe-, Freizeit- und Arbeitsbedingungen sichergestellt sind“.  



Die Normung


DIN 4109 

Die Bauakustik ist im Wandel. Die Kontroverse um die aus dem Jahr 1989 stammende Schallschutznorm DIN 4109 bestimmte lange das Fachgebiet. Nach jahrzehntelanger Diskussion ist im Juli 2016 eine neue Normfassung erschienen. Diese wurde 2018 in den Hauptteilen erneuert.


DIN 4109-05 von 2020

Im Jahr 2020 wurde auch Teil 5 von DIN 4109 veröffentlicht, der als wichtigste Basis für zivilrechtliche Vereinbarung erhöhter Schallschutzanforderungen dienen soll. Die Diskussion zu diesem Teil der Norm reißt seit Veröffentlichung des Entwurfs jedoch nicht ab. Vom verantwortlichen Normenausschuss ist daher ein Änderungsblatt A1 zu DIN 4109-5 in Vorbereitung.



Themen und Kriterien

Kenngrößen im Schallschutz

Zwischen den beiden wichtigsten Kenngrößen des Schallschutzes (R und L) besteht ein fundamentaler Unterschied. Eine hohe Luftschalldämmung (R) ist günstig für den Schallschutz. Ein hoher Trittschallpegel (L) wiederum ist ungünstig.  

Die Angaben zum Luftschallschutz basieren auf der Schallpegeldifferenz zwischen Sende- und Empfangsraum, verursacht durch die Schalldämmung. Je höher die Schalldämmung, desto höher der Wert R.  Die Angaben zum Trittschallschutz sind als Schalldruckpegel definiert. Bei der Bestimmung des Trittschalls werden keine Pegeldifferenzen gemessen oder errechnet. Der Trittschallpegel wird allein als Schalldruckpegel im Empfangsraum bestimmt.

 

Schutzziele

Nach den Landesbauordnungen sind Mindestanforderungen einzuhalten. Darüber hinaus kann privatrechtlich ein erhöhter Schallschutz vereinbart werden. Schutzziele sind Gesundheitsschutz, Schutz vor unzumutbarer Belästigung und Gewährleistung von Vertraulichkeit bei normaler Sprechweise. 


Bauteilbezogender Schallschutz

Bauteilbezogene Nachweise sind für den Planer einfach zu erbringen, auch in Hinblick auf spätere Änderungen in der Raumaufteilung. Doch reichen sie zur Beschreibung des Schallschutzes nicht aus. Sie berücksichtigen die Geometrie der an das Bauteil angrenzenden Räume nur unzureichend.

Nachhallbezogener Schallschutz
Der raum- oder nachhallbezogene Schallschutz ist präziser. Dabei müssen aus einem nutzungsbezogenen Anforderungswert und den Abmessungen des Empfangsraums die erforderlichen Luft- und Trittschalldämmmaßnahmen der Trennbauteile ermittelt werden. 
 

Anforderungen


Mindestschallschutz
DIN 4109-1 stellt Anforderungen an den Mindestschallschutz von Bauteilen (R´w). In den neuen Ausgaben der Norm (2016 und 2018) wurden einige Werte angehoben (Luftschall) bzw. abgesenkt (Trittschall). Die Anforderungen haben sich also teils erhöht. Insbesondere gilt dies für Treppen. 

Erhöhter Schallschutz 

Die erhöhten Anforderungen an den Schallschutz wurden bisher meist auf Grundlage von Beiblatt 2 zu DIN 4109 aus dem Jahr 1989 vereinbart. Darüber hinaus wurde die VDI-Richtlinie 4100 (2007) herangezogen. Im Jahr 2020 wurde die DIN 4109 Teil 5 veröffentlicht, die den erhöhten Schallschutz als führendes Regelwerk regulieren soll. 

VDI 4100 von 2007 legt die Schallschutzstufen I bis III fest. Wobei die typische Anforderung nach erhöhtem Schallschutz der Stufe II entspricht, die ähnliche Werte verlangt wie die neue DIN 4109-5. Schallschutzstufe III beschreibt das Luxussegment, dem meist nur durch aufwändige Entkopplungen und Trennfugenausbildungen entsprochen werden kann.

Raumakustik  

Ein diffuses Schallfeld mit langen Nachhallzeiten beeinflusst Hörsamkeit und Sprachverständlichkeit nachteilig. Die Nachhallzeit ist die entscheidende Planungsgröße zur Beschreibung der störenden Schallreflexionen in einem Raum. Sie wird durch die Raumgeometrie und die Schallabsorption von Raumflächen bestimmt. DIN 18041 legt raumakustische Anforderungen und Planungsrichtlinien für die sprachliche Kommunikation fest.

Trittschalldämmung 

Zur Trittschallminderung ist bei Stahlbetondecken im Geschossbau der Einbau eines schwimmenden Estrichs erforderlich, der aufgrund seiner Masse auch zur Luftschalldämmung beiträgt. Die Entkoppelung des Estrichs von Wänden ist durch den Einbau von Randdämmstreifen sicherzustellen.  

Auch Treppenläufe und Podeste müssen in Geschossbauten schalltechnisch entkoppelt werden. Diese Entkopplung verhindert die Übertragung von Trittschall über Treppen, Treppenhauswände und Deckenplatten in angrenzende Bereiche. Es sind Randdämmstreifen einzubauen, ebenso werden Treppenläufe an den Auflagern schalltechnisch entkoppelt. Für Treppenläufe gibt es Bauteile, welche Trittschalldämmung mit Bewehrungsanschlüssen verbinden.

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Bitte beachten Sie: Der Inhalt eines Whitepaper Technik entspricht dem jeweiligen Stand des Veröffentlichungsdatums (siehe Titelseite).