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WHITEPAPER TECHNIK | Dachdeckung




Das geneigte Dach wird bei Architekten immer beliebter. Der geringe Wartungsaufwand, hohe Windsogsicherheit, überragende strukturelle Stabilität und die schnelle Niederschlagsableitung sprechen für das Schrägdach. Dazu kommen die geringen Baukosten für einen Quadratmeter Wohnfläche unter dem Dach. Wie beim Flachdach sind jedoch der technisch richtige äußere Dachschichtenaufbau und die fachgerechte Ausführung Grundvoraussetzungen für das dauerhafte Funktionieren des Dachs. 

Whitepaper Technik - Dachdeckung

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Erfahren Sie mehr über den Inhalt:


Planung

Deckung

Belastungen

Regeldachneigung


Funktionsschichten
Zusatzmaßnahmen

Unterspannung

Unterdeckung

Unterdach

Deckungsarten

Dachziegel und Dachsteine

Faserzementdeckungen

Metalldeckungen

DIN 18338

Mehr über das Whitepaper Technik | Dachdeckung

 

Das geneigte Dach wird bei Architekten immer beliebter. Der geringe Wartungsaufwand, hohe Windsogsicherheit, überragende strukturelle Stabilität und die schnelle Niederschlagsableitung sprechen für das Schrägdach. Dazu kommen die geringen Baukosten für einen Quadratmeter Wohnfläche unter dem Dach. Wie beim Flachdach sind jedoch der technisch richtige äußere Dachschichtenaufbau und die fachgerechte Ausführung Grundvoraussetzungen für das dauerhafte Funktionieren des Dachs. 

 

Planung

 

Deckung

Eine Dachdeckung muss regensicher ausgeführt werden. Regensicherheit wird erreicht durch eine auf die Besonderheiten des zu deckenden Dachs und die klimatischen Bedingungen abgestimmte Deckungsart, sowie durch die erforderlichen darunterliegenden Dachaufbauschichten. 

Eine Schrägdachdeckung kann drei oder vier der folgenden Schichten umfassen – Schalung, Vordeckung, Unterdeckung, Unterdach, Unterspannung, Traglattung, Konterlattung, Dachdeckung.

Belastungen

Der Windsogsicherung kommt bei Dachdeckungen besondere Bedeutung zu. Die Windsoglasten sind abhängig von der Windzone, der Gebäudehöhe, der Dachform und der einzelnen Dachbereiche (Fläche, Ortgang, First, Grat, Kehle, Mansardenknick, Traufe, Walm). 

Die Schneelast wird nach DIN EN 1991-1-3 berechnet. Neben den Schneelastzonen sind die Faktoren Dachneigung, Dachform und Dachaufbauten bei der Berechnung der Schneelast von Bedeutung.

Regeldachneigung

Die für eine Deckungsart vorgeschriebene Dachneigung, die Regeldachneigung (RDN), ist die Neigung, bis zu der für eine bestimmte Deckungsart Regensicherheit gewährleistet ist, ohne dass neigungsabhängige Zusatzmaßnahmen nötig werden. Für jede Deckungsart und Deckungsvariante wird die Regeldachneigung vom Regelwerk des Zentralverbands des Dachdeckerhandwerks (ZVDH) gesondert vorgegeben. Die Vorgaben gelten als anerkannte Regel der Technik. 

Bei Unterschreitung der Regeldachneigung wird meist der Einbau einer Unterdeckung oder eines Unterdaches als Zusatzmaßnahme gefordert.


Funktionsschichten


Zusatzmaßnahmen 

Zusatzmaßnahmen wie Unterdeckungen oder Unterdächer werden nicht nur vorgeschrieben, wenn die Regeldachneigung unterschritten wird. Auch andere Faktoren müssen in Betracht gezogen werden. Zusatzmaßnahmen sind beispielsweise erforderlich bei Unterschreitung der Regeldachneigung, bei konstruktiven Besonderheiten (starke Gliederung, besondere Dachform, Sparrenlänge über 10m), bei besonderen klimatischen Verhältnissen (schneereich, exponiert, hohe Windlast) oder wenn technische Aufbauten vorgesehen sind (Klimageräte, Solarsysteme, Lichtanlage).



Unterspannung

Die Unterspannung ist die zweite wasserführende Schicht unter der Dachdeckung. Unterspannbahnen (USB) werden entweder mit leichtem Durchhang verlegt und sind somit auf beiden Seiten hinterlüftet, oder sie sind gespannt und liegen an einer Dämmschicht. In diesem Fall sind sie nur einseitig hinterlüftet. Solcherart werden Unterspannbahnen bei ausgebauten Dachgeschossen mit sparrenhoher Dämmung eingesetzt, die typischerweise aus Mineralwolle besteht.

Unterdeckung
Eine Unterdeckung kann aus Unterdeckbahnen oder aus Unterdeckplatten bestehen. Sie ist die zweite wasserführende Schicht unter der Dachdeckung. Unterdeckbahnen (UDB) sind ausreichend wasserundurchlässige (schlagregendichte), diffusionsoffene Bahnen, die auf einer flächigen Unterlage aus Holzschalung, Holzwerkstoffplatten oder formstabiler Dämmung verlegt werden. Unterdeckplatten sind wasserundurchlässige, diffusionsoffene Holzfaser- oder Faserzementplatten und werden freispannend über den Sparren oder auf formstabiler Dämmung verlegt.

Unterdach

Ein Unterdach liegt unter der Dachdeckung und besteht aus wasserdichten Werkstoffen, die auf einer tragfähigen Unterlage aufgebracht sind. Beim regensicheren Unterdach liegt die Abdichtungslage unterhalb der Konterlatte. Beim wasserdichten Unterdach liegt die 

Abdichtungslage oberhalb der Konterlatte.

Deckungsarten

Dachziegel und Dachsteine

Dachziegel sind grobkeramische Bauelemente. Sie sind offenporig und bestehen aus Ton und Lehm. Ziegeloberflächen können mit Engoben (Farbschlämme, Teilglasur) oder Glasuren versehen werden. Darüber hinaus sind verschiedene Brenn- und Flämmverfahren in Gebrauch.

 

Der Flachdachziegel besitzt eine Ringverfalzung und zudem eine Fußrippe. Deshalb ist er für relativ flache Dachneigungen geeignet. Abweichende Falzausbildungen gibt es bei anderen Dachziegelarten: Romanoziegel, Doppelmuldenfalzziegel, Hohlfalzziegel, Glattziegel, Reformziegel, Verschiebeziegel.

 

Der Biberschwanzziegel kommt ohne Falz aus. Er wird daher doppelt verlegt (in Doppeldeckung oder in Kronendeckung). Mönch und Nonne, sowie Hohlpfannen und Krempziegel sind gewölbte Ziegelarten.

 

Betondachsteine werden aus Sand, Zement, Wasser und Farbpigmenten hergestellt. Betondachsteine sind dem Dachziegel nachempfunden, besitzen jedoch oftmals einen hochliegenden Falz. Sie werden im Standardformat von ca. 33/42 cm, mit und ohne Fußrippe, mit oder ohne Mittelwulst angeboten. Es gibt auch glatte Betondachsteine und Betonbiber. 

 

Faserzementdeckungen

Faserzement-Deckungen mit Dachpatten werden entweder auf Lattung oder auf Schalung mit Vordeckung verlegt. Üblich sind die Deutsche Deckung mit Bogenschnitt, die Doppeldeckung und die Rhombusdeckung. Faserzementwellplatten werden auf Auflager aus Holz (z.B. Traglattung 60/40 mm), aus Metallprofilen oder aus Stahlbeton verlegt.


Metalldeckungen

Dachdeckungen aus Metallelementen werden in vielfältigen Formen angeboten. Es kann sich dabei um Metallplatten in Ziegelformanmutung, kleinformatige Profilelemente, Rautenschindeln, spitzwinkelige Schindelformen, Falzpaneele, Schindeln in Rechteckform oder um parallelogrammförmige Schindeln handeln. Die Deckungselemente bestehen meist aus Aluminium mit Pulverbeschichtung. Es werden auch Elemente aus verzinktem Stahl, Titanzink, Edelstahl oder Kupfer angeboten. Nichtselbsttragende Metalldeckungen müssen auf einer tragfähigen Unterlage (meist Schalung) ausgeführt werden. Am häufigsten wird die Doppelstehfalzdeckung angewendet. Selbsttragende Metalldeckungen sind beispielsweise industriell vorgefertigte Profiltafeln, Wellprofile, Trapezprofile oder Sandwichprofile.


 

DIN 18338

Im Juli 2017 sind die neuen Abdichtungsnormen erschienen, welche die veraltete Abdichtungsnorm DIN 18195 vollständig ersetzen. Auch aus diesem Grund wurden mit der VOB-Ausgabe aus dem Jahr 2019 die Dachabdichtungsarbeiten aus der ATV DIN 18338 ausgegliedert und in die aktualisierte ATV DIN 18336, Abdichtungsarbeiten, mitaufgenommen. ATV DIN 18338 behandelt jetzt ausschließlich die Dachdeckungsarbeiten. Etwa zeitgleich mit diesen Änderungen wurden die Dachabdichtungsnorm DIN 18531 sowie die vom Zentralverband des Dachdeckerhandwerks herausgegebene Flachdachrichtlinie aktualisiert bzw. neu gefasst. 

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