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WHITEPAPER TECHNIK | Putz und WDVS




Putze regulieren Feuchtigkeit und Raumklima, dämmen, absorbieren Schall, wirken fungizid und schützen Bauteile vor Nässe, Temperaturveränderungen und mechanischer Einwirkung. Bei Wärmedämmverbundsystemen kommen heute neben Polystyrol-Hartschaumplatten oder Mineralwolle Mineralschaum-Platten, Phenolharz-Hartschaumplatten, Polyurethan-Hartschaumplatten, Holzfaserplatten, Perliteplatten oder Vakuumdämmplatten zur Anwendung. 

Whitepaper Technik - Putz und WDVS

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Putzarten

Mineralische Putzmörtel

Außenputz

Innenputz

Wärmedämmputz

Sanierputz

Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS)
Befestigung des WDVS

Oberflächensysteme

Dämmstoffe
Armierung
Anforderungen
Brandschutz bei WDVS

DIN 18550

Mehr über das WHITEPAPER TECHNIK | Putz und WDVS


Putze erfüllen seit jeher vielfältige Funktionen bauphysikalischer und gestalterischer Art. Sie regulieren Feuchtigkeit und Raumklima, dämmen, absorbieren Schall, wirken fungizid und schützen Bauteile vor Nässe, Temperaturveränderungen und mechanischer Einwirkung.   

Putzarten

Putze werden entweder hergestellt als Werkmörtel, als werkmäßig hergestellter Mörtel oder als Baustellenmörtel. Es werden mineralische Putze, organische Putze und Kunstharzputze und darüber hinaus Wärmedämmputze und Sanierputze eingesetzt.  

 

Mineralische Putzmörtel

 

  • Normalputzmörtel (GP)   
  • Leichtputzmörtel (LW)   
  • Edelputzmörtel (CR)   
  • Einlagenputzmörtel für außen (OC)   
  • Sanierputzmörtel (R)   
  • Wärmedämmputzmörtel (T)   

Außenputz
Außenputz besteht in der Regel aus einem Unterputz und einem Oberputz. Einlagige Außenputze müssen hohe Anforderungen erfüllen. Außenputze können Putze mit mineralischen oder organischen Bindemitteln sein.   

  

  • Sockelputz und Kellerputz  

Außenputz an spritzwassergefährdeten Sockelbereichen muss besonders widerstandsfähig gegen Frost, Feuchte- und Stoßeinwirkung sein.     

Es kommen meist Zementputze oder Kalkzementputze zum Einsatz.  

  

  • Oberputz 

Es werden dünnschichtige und dickschichtige Oberputze unterschieden.  

Die Eigenschaften des Oberputzes müssen auf die Eigenschaften des Unterputzes abgestimmt sein. (z.B. Wasserdampfdurchlässigkeit, Festigkeit, Elastizität).  

Meist kommt im Außenbereich ein sogenannter Edelputz als mineralischer Oberputz zur Anwendung.  

Organische Oberputze besitzen als Bindemittel Kunstharz. Die Oberflächen von organischen Putzen sind porös, sie sind außerdem wasserabweisend, witterungsbeständig, flexibel und besonders resistent gegen chemische und biologische Einwirkungen.   

 

Innenputz
Innenputze spielen eine große Rolle für die Feuchteregulierung in Innenräumen.

 

  • Unterputz innen  

Wie beim Außenputz soll die Festigkeit des Oberputzes geringer sein als die Festigkeit des Unterputzes; oder beide Putzlagen sind gleich fest. 

Als geeignete Putzgründe für organisch gebundene Innenputze haben sich neben Beton generell Unterputze der Festigkeitsklassen CS II, CS III und CS IV sowie Gipsputze bewährt.  


Innenputzarten:

  • Gipsputz   
  • Gips-Kalkputz   
  • Kalkputz   
  • Kalk-Zement-Putz   
  • Lehmputz   
  • Lehm-Gips-Putz   
  • Kunstharzputz / Dispersionsputz

Dazu kommen Funktionsputze als Dekorputz, Dekorspachtelungen, Streichputz, Dünnlagenputz, Brandschutzputze, Akustikputz, Wärmedämmputz und Sanierputz zum Einsatz.  


Wärmedämmputz 

Wärmedämmputze besitzen einen besonders niedrigen Wert der Wärmeleitfähigkeit. Dazu werden dem Putzmörtel Zusatzstoffe beigemischt. Der Putz besitzt daher eine geringere Dichte als Normalputz und wird oft auch als Unterputz eingesetzt. Es werden meist Außen-Dämmputze mit einer Wärmeleitfähigkeit von ca. 0,07 W/mK verwendet. Als Oberputz wird oft ein Edel-Kratzputz eingesetzt. 


Sanierputz
Sanierputze besitzen hohe Porosität, geringe kapillare Wasserleitfähigkeit und  hohe Wasserdampfleitfähigkeit. Ein Sanierputz ermöglicht die kontrollierte, nicht sichtbar auskristallisierende Einlagerung von Salzen.   

 

Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS)


Befestigung des WDVS

WDVS werden entweder verklebt oder verklebt und zusätzlich verdübelt. Auch eine Schienenbefestigung kommt zur Anwendung. Bei verdübelten Systemen richtet sich die Anzahl der Dübel u.a. nach der Materialgüte der Wandbaustoffe.

Oberflächensysteme

Auf WDVS werden mineralische oder organische Putze aufgebracht. In Sonderfällen kommen Flachverblender oder Klinkerriemchen zur Anwendung. Bestehende Fassaden lassen sich hervorragend mit einem WDVS sanieren. Ein neues Wärmedämmverbundsystem kann dabei auch auf ein bestehendes WDVS aufgedoppelt werden.  

 

Dämmstoffe

Gewöhnlich werden bei WDVS Polystyrol-Hartschaumplatten oder Platten bzw. Lamellen aus Mineralwolle eingesetzt. Seltener werden Mineralschaum-Platten, Phenolharz-Hartschaumplatten, Polyurethan-Hartschaumplatten, Holzfaserplatten, Perliteplatten oder Vakuumdämmplatten verwendet. 

Armierung

Bei der Armierung des WDVS wird ein Armierungsgewebe vollflächig in den frischen System-Armierungsspachtel eingelegt.  


Anforderungen

 

  • Schallschutz  

Ein WDVS kann akustisch als Vorsatzschale betrachtet werden, die das Schalldämm-Maß der Trägerwand erhöht.   

 

  • Schlagregenschutz  

Für WDVS werden i.d.R. wasserabweisende Putzsysteme verwendet.   

 

  • Sockelausbildung  

Fassadenbereiche (Sockel), die unmittelbar über dem Gelände oder über Balkonen/ Dachterrassen liegen, sind stark durch Feuchte belastet. Der Sockel kann rückspringend mit einer Sockelschiene ausgebildet werden. Alternativ kann die Perimeterdämmung aus dem Erdreich bis an das Wärmedämmverbundsystem geführt werden.   

 

  • Stoßfestigkeit  

In stoßgefährdeten Bereichen werden Panzerarmierungen eingesetzt. Alternativ wird eine zweite Lage Armierungsgewebe verwendet.  

 

  • Algen und Flechten  

Algen- oder Flechtenwachstum lässt sich am wirkungsvollsten vermeiden, indem dem Putz ein Biozid beigefügt wird.  


Brandschutz bei WDVS

WDVS mit Mineralwolle- oder Mineralschaum-Dämmplatten sind im eingebauten Zustand „nichtbrennbar“ und können somit über die Hochhausgrenze hinausgehend bis zu einer Gebäudehöhe von 100 m eingesetzt werden.   

 

Ein Wärmedämmverbundsystem mit EPS-Dämmstoffen ist bei Gebäuden der Gebäudeklasse 4 und 5 nur zulässig, wenn an vorhandenen Öffnungen in der Außenwand im Bereich der Stürze oberhalb der Öffnung nichtbrennbare Dämmstoffriegel angeordnet werden. Sie müssen auch bei Brandeinwirkung standsicher und formstabil sein. Alternativ können umlaufend horizontal angeordnete Brandriegel aus nichtbrennbaren Dämmstoffen eingebaut werden.


DIN 18550

 

Die alte Vornorm DIN V 18550 wurde im Januar 2018 abgelöst durch DIN 18550, Teile 1 und 2, welche für Außen- und Innenputz gelten. Sie ergänzen die beiden Teile der europäische Norm DIN EN 13914 um nationale Anforderungen und Regelungen.   

 

Es gibt daher 5 Normen, die zur Ausführung und Verarbeitung von Putzen relevant sind: die beiden Teile von DIN EN 13914, die beiden Teile von DIN 18550, sowie ATV DIN 18350, falls ein öffentlicher Auftrag oder ein privater VOB-Vertrag vorliegt. Als Produktnorm ist darüber hinaus DIN EN 998-1 mit ihren Festlegungen zu Putzmörteln von Bedeutung.  

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Bitte beachten Sie: Der Inhalt eines Whitepaper Technik entspricht dem jeweiligen Stand des Veröffentlichungsdatums (siehe Titelseite).